Rückstände unserer Zivilisation und Abfälle tragen in sich eine Würde, die mich anzieht. Sie sind überwältigend, trotz der Verachtung, die wir ihnen entgegenbringen. Mit ihrem Blick spiegeln sie uns sarkastisch wider, dass wir ihre zukünftigen Gefährten sein werden.
Der Zweck, für den diese missliebigen Gegenstände einst geschaffen wurden, spielt vor meiner Kamera und im Fotolabor keine Rolle mehr. Die Objekte werden Träger wundersamer Schatten, die mich zu Experimenten herausfordern. Damit versuche ich obsessiv – und meist vergeblich – Licht und Vergänglichkeit einzufangen und unsere Spuren in der Natur festzuhalten.
Während dieses Prozesses, von der Aufnahme bis ins Labor, treten vereinzelt und spontan physikalische und chemische Phänomene ein: das Licht und der Zufall melden sich spöttisch und erinnern mich daran, dass sie stets die Oberhand gewinnen. Und so ist man Archäologe, Alchemist, Dompteur und Magier in einem. Ein traumhafter Gehirnzirkus.

Anstiftung zur Teilhabe – Die Dozent*innen am Photocentrum der VHS
Eine Gemeinschaftsausstellung von Erika Babatz, Edith Maria Balk, Ebba Dangschat, Klaus W. Eisenlohr, Peter Fischer-Piel, Aki Güldner, Katja Hammerle, Sibylle Hoffmann, Ann-Christine Jansson, Gab Kiess, Dagmar Kolatschny, Thomas Michalak und Oliver S. Scholten.
Vernissage: 08.03.2025 ab 19.00 Uhr
9. bis 17. März 2025, geöffnet täglich 12:00 bis 20:00 Uhr.
Künstler*innengespräche: Sonntag, 9. und 16. März, jeweils 18 Uhr
Studio 1 im Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
www.anstiftung-zur-teilhabe.de
Bildquellen
- Oliver Scholten, “Baustellenöffnung” aus der Reihe “Nachtland”-: © Oliver Scholten
- Oliver Scholten, “Save”, aus der Reiche “We ar S(Lave)”.: © Oliver Scholten
- Dagmar Kolatschny, o.T., aus der Arbeit “Sunny”, 2014: © Dagmar Kolatschny