Das Photocentrum der VHS

Das Photocentrum der VHS Friedrichshain-Kreuzberg steht in einer langjährigen Tradition engagierter, anspruchsvoller Fotografie. Ausgehend von der von Michael Schmidt 1976 in der Volkshochschule Kreuzberg gegründeten Werkstatt für Photographie, begann nach ihrem Ende 1986 der schrittweise Aufbau des Photocentrums als Schwerpunkt des Programmbereichs Kultur und Gestalten der VHS. Seit 2008 ist das Photocentrum fest an der Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg verortet.

Das Verständnis von Fotografie als persönliche, künstlerische Ausdrucksmöglichkeit sowie didaktische Ansätze wie das Begegnen auf Augenhöhe, den Diskurs als zentrales Vermittlungsinstrument oder das individuelle künstlerische Arbeiten in einer Gruppe wurden fortgesetzt, Fotografie wird als Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung vermittelt. Pro Jahr wird die Schärfung der subjektiven Wahrnehmung, die Verbesserung des eigenen Verständnisses von Bildsprache und der Ausbau der Kompetenzen im Verstehen und Erschaffen von Bildern in ca. 100 Präsenz- und Onlinekursen an über 1000 Teilnehmende vermittelt. Der Wandel der Lebens- und Kommunikationswelt durch Corona findet sich in neuen Themen und Formaten wie online-Ausstellungsbesuche oder Fotografische Tagebücher wieder.

Am Photocentrum unterrichten 16 Dozent*Innen, welche über eigene künstlerische Biografien verfügen. Das Prinzip der lehrenden Künstler*Innen ist dabei ein zentrales Merkmal. Der Besuch der Kurse ist ohne Bewerbung oder Aufnahmeprüfung möglich. Das Photocentrum versteht sich als nicht-akademisch im Sinne der Zugangsfreiheit und nicht-kommerziell im Sinne der bestmöglichen Ansprache an interessierte Menschen aus allen Einkommensschichten. Ein curricularer Aufbau ermöglicht fortschreitendes Lernen in Modulen, durch die große Bandbreite an Formaten und Zeitschienen ist dies sowohl in kompakter Form als auch berufsbegleitend möglich.

Haltung und Anliegen als Voraussetzung für Fotografie: Drei Kompetenzbereiche sind in der Lehre am Photocentrum zentral, das Verstehen und Beherrschen der jeweils eingesetzten Technik, die Kenntnis der Elemente fotografischer Bildsprache und das Wissen über deren Abhängigkeit von historischen und (sozio)kulturellen Kontexten. Ziel ist die Befähigung, persönliche Anliegen mit Fotografie erforschen und kommunizieren zu können.

Didaktische Konzepte: In der Grundlehre werden die Gestaltungsebene Kamera, Dunkelkammer und Bildgestaltung in drei Trimestern entwickelt, der analogen Fotografie wird dabei ein hoher Stellenwert eingeräumt. In anschließenden thematischen Kursen bilden sich die Teilnehmenden gemäß den eigenen Interessen weiter. Die Angebote haben gleichermaßen technische als auch inhaltliche Schwerpunkte und werden durch Einheiten in Fototheorie und Fotogeschichte ergänzt. In abschließenden Projektkursen fertigen die Teilnehmenden eine eigenständige Arbeit an. Von der Recherche und der Entwicklung einer persönlichen Fragestellung führt der Weg über die Konzeption und das Fotografieren hin zur Präsentation in einer Ausstellung oder einer Publikation. Die Diskussion im Prozess der Arbeit und das Feedback der anderen Teilnehmenden ist dabei wesentliches Element der Tragfähigkeit des eigenen Konzeptes. Die Abschlussklassen werden in den Bereichen freie künstlerische Fotografie oder Reportagefotografie angeboten.

Zentrales Anliegen am Photocentrum ist die Befähigung zur fotografischen Ausdrucksmöglichkeit des eigenen ästhetischen Verständnisses der Teilnehmenden.

Exploring Istanbul Ausstellung, die sich mit künstlerischer Absicht und reflektiertem Blick den modernen und jüngsten Stadtentwicklungen annähert (Klaus W. Eisenlohr).
Vom Flüchten erzählen, Rezension des Projekt der Reportageklasse (Ann-Christine Jansson).
Schauplatz, Ausstellungskatalog Abschlussklasse „inszenierte Fotografie” (Peter Fischer-Piel).